HOFER LAND – Viele Zugewanderte wollen lieber heute als morgen eine Arbeitsstelle finden. Oftmals geben sie der Aufnahme von Arbeit sogar den Vorrang vor dem Erlernen der deutschen Sprache.
Doch wenn es dann damit ernst wird, stellt sich schnell die erste Ernüchterung ein. Viele bemerken schon im Bewerbungsprozess, dass die Erfahrungen aus den jeweiligen Herkunftsländern sich nicht nahtlos in die deutsche Arbeitswelt übertragen lassen.
Um hier Klarheit zu schaffen und Zugewanderten einen Eindruck der Vielfalt deutscher Unternehmen, Branchen und auch Ausbildungsberufe zu vermitteln, haben die VHS-Integrationsprojekte „Jobbegleiter“ und „Gemeinsam stark!“ die neue Vortragsreihe "Firmenwissen" gestartet.
Auch die Mitarbeiter*innen der Projekte „Jobbegleiter“ und „Gemeinsam stark! Wege in Arbeit für Geflüchtete“ sind von diesem Ansatz begeistert. Sie werden die Vortragsreihe „Firmenwissen“ fortsetzen, um noch mehr Einblicke in spannende Unternehmen, u. a. aus Spedition und Logistik, aber auch dem Handwerk zu geben.
Petra Leicht und Sandra von Sazenhofen, die verantwortlichen Mitarbeiterinnen des VHS-Integrationszentrums: „Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Vorträge!“
👷 Handwerk? Das ist doch nichts für Akademiker... oder? Genau dieses Bild wurde am 11.11.2025 in der Reihe „Firmenwissen“ eindrucksvoll geradegerückt.
Jörg Reis, Willkommenslotse der Handwerkskammer für Oberfranken, gab unter dem Titel „Handwerk, deine Zukunft“ einen lebendigen und praxisnahen Einblick.
💡Für viele Deutschkursteilnehmende war es besonders überraschend, dass
Jörg Reis brachte viele Beispiele von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte mit, die diesen Weg schon erfolgreich gegangen sind. Und spätestens als die ersten Teilnehmenden nach dem Vortrag das Gespräch suchten, war klar: Dieser Input hat Perspektiven eröffnet.
📍Das Handwerk braucht Nachwuchs. Und viele suchen genau solche Wege.



Was für ein schöneres Kompliment kann es zum Auftakt geben? Ein gelungener Einstieg in die neue Runde Firmenwissen.
Am 21.10.2025 ging es los – und wie! Zum Auftakt der neuen Vortragsreihe durften wir ARWA Personaldienstleistungen bei uns begrüßen. Thema: Zeitarbeit – Chancen, Möglichkeiten, Missverständnisse.
Was viele nicht wussten:
Und ganz praktisch: Tipps zum Lebenslauf und zum Vorstellungsgespräch gab es obendrauf.
Der größte Aha-Moment? Dass Zeitarbeit mehr kann, als man oft denkt – gerade für zugewanderte Menschen, die Fuß fassen wollen auf dem deutschen Arbeitsmarkt.
Die Reaktion der Teilnehmenden? Offen, interessiert, aktiv. Oder, wie unsere Deutschdozentin sagte: „Man merkt, dass das Thema sie wirklich interessiert. So viel reden sie sonst nie.“
Genau darum geht es bei Firmenwissen: Informationen teilen. Zugang schaffen. Mut machen.

Am 15.07.2025
Viele Geflüchtete, mit denen wir sprechen, sind der Meinung, dass man für einen beruflichen Aufstieg ein Studium braucht. In ihren Heimatländern gibt es kaum Durchlässigkeit, sodass ein „klassischer Ausbildungsweg“ selten in Führungspositionen führt.
In Deutschland ist das anders. Im Rahmen unserer Informationsreihe „Firmenwissen“ haben wir dieses Thema bewusst aufgegriffen.
Denn eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung kann der Schlüssel für eine ganze Reihe weiterer Entwicklungsmöglichkeiten sein.
… um nur einige zu nennen.
Sven Glier, Weiterbildungsinitiator der VHS Hofer Land, hat diese Perspektive in seinem Vortrag eindrucksvoll aufgezeigt.
Er hat nicht nur das Berufsbild des Maschinen- und Anlagenführers vorgestellt, sondern auch betont, dass dieser Beruf eine solide Basis für eine Karriere im technischen Bereich ist – ohne Umweg über ein Studium.
Gerade für Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, um sich eine neue Existenz aufzubauen, ist das eine wichtige Botschaft.
Eine Weiterbildung nach der Ausbildung ist möglich – und gewollt.
Dass wir diesen Aspekt in unseren Vortrag aufgenommen haben, war kein Zufall. Denn uns ist wichtig: Information ist der erste Schritt zu Integration und Teilhabe. Dafür müssen wir auch mit Vorurteilen aufräumen, egal, ob sie in Deutschland entstanden sind oder mitgebracht wurden.

Am 04.06.2025
Für viele Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund ist der Begriff „Zeitarbeit“ mit Skepsis behaftet. Er wird zu oft mit Unsicherheit, niedrigen Löhnen oder fehlender Perspektive in Verbindung gebracht. Doch ist dieses Bild noch zeitgemäß?
Ein Perspektivwechsel: Wir hatten im Deutschkurs Besuch von Opus Personalmanagement aus Hof. Frau Ramona Pecher-Schnabel brachte nicht nur Informationen, sondern auch neue Sichtweisen mit. Sie erklärte, wie Zeitarbeit heute funktioniert: als strukturierter Einstieg, mit klaren Rechten, tariflicher Bezahlung und oft sogar mit Übernahmeoptionen. Besonders gefallen hat uns: Einige Teilnehmende verließen den Vortrag mit dem Gedanken, dass Zeitarbeit für sie doch eine Chance sein könnte – als erster Schritt in den deutschen Arbeitsmarkt.
Warum Zeitarbeit für Geflüchtete sinnvoll sein kann:
Schneller Einstieg: ohne lange Bewerbungsprozesse direkt in den Job
Spracherwerb im Berufsalltag: Deutsch lernen durch tägliche Praxis
Vielfältige Branchen: von Produktion bis Verwaltung gibt es passende
Angebote für viele Qualifikationen
Netzwerkaufbau: Kontakte zu Unternehmen und Kolleg*innen erleichtern den weiteren Weg.
Fazit: Zeitarbeit ist kein Allheilmittel, aber sie kann ein wertvoller Baustein für die Integration in den Arbeitsmarkt sein – besonders, wenn sie fair und transparent gestaltet ist, mit Respekt, Klarheit und echtem Interesse an den Menschen.

Am 25.03.2025
Die Teilnehmenden unserer Integrationskurse konnten kürzlich einen spannenden Vortrag zum Thema „Ausbildung in der Pflege“ erleben. Eine Referentin des Hochfränkischen Bildungszentrums für Gesundheit und Pflege stellte dabei zwei zentrale Ausbildungswege vor:
Die Teilnehmenden erhielten fundierte Informationen über Zugangsvoraussetzungen, Ausbildungsinhalte und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Besonders wertvoll: der direkte Austausch und die praxisnahen Impulse, die Mut machen und Perspektiven eröffnen. Pflege ist mehr als ein Beruf – es ist ein Weg zu gesellschaftlicher Teilhabe und beruflicher Anerkennung.
Ein herzliches Dankeschön an unsere Referentin Saskia Neumeister für ihr Engagement – und an unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihr reges Interesse!

Am 24.03.2025
Diesen Satz höre ich als Jobbegleiterin in etwa der Hälfte meiner Beratungsgespräche vor allem von jungen Männern. Neben dem Kfz-Mechatroniker der "In-Beruf".
Oft stellt sich dann heraus, dass die Vorstellungen von IT-Berufen von der Realität stark abweichen. Auch die Zugangsvoraussetzungen in Bezug auf das Sprachniveau in Deutsch und die schulische Vorbildung sind vielen der jungen IT-Interessierten nicht bekannt. Der IT-Administrator der VHS Hofer Land informierte die jungen Migrant*innen in unseren Deutschkursen über die Möglichkeiten der dualen Ausbildung und Weiterbildung. Anschließend stand er für Fragen zur Verfügung.
Viele der Zuhörer*innen kamen danach zu dem Schluss, dass eine duale Ausbildung eine gute Basis für eine realistische und damit umsetzbare Zukunftsplanung ist, sie aber auch einen Beruf außerhalb der IT in die engere Wahl ziehen sollten

Am 07.02.2025
Spannende Einblicke gab Jörg Reis (Willkommenslotse der Handwerkskammer für Oberfranken) den Teilnehmenden unserer Integrationskurse. Und das mit besonderem Augenmerk auf die Ausbildungsmöglichkeiten. Die vielen Fragen zeigten, dass das Handwerk für Geflüchtete durchaus einen Weg zur Integration in den Arbeitsmarkt darstellt.
Unser Ziel im Projekt Jobbegleiter: Geflüchtete aus verschiedenen Perspektiven über die Möglichkeiten der Aufnahme einer Arbeit oder informieren.

Am 29.01.2025
Wie funktioniert die Logistikbranche? Welche Ausbildungsberufe gibt es? Diese und viele weitere Fragen beantwortete Sandra Köppel (Personalverantwortliche für Auszubildende bei Güttler Logistik GmbH) unseren Teilnehmenden im Deutschkurs. Sie stellte das Unternehmen vor und gab wertvolle Einblicke in die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten der Branche.
Gerade für Zugewanderte ist es wichtig, fundierte Informationen über Unternehmen und Ausbildungswege zu erhalten. Denn eine erfolgreiche und nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt gelingt nur, wenn die Berufswahl auf einem soliden Fundament steht. Solche Besuche sind daher ein wichtiger Baustein, um Perspektiven zu eröffnen und Wege in eine berufliche Zukunft zu ebnen. „Wir sind dankbar, dass viele regionale Unternehmen bereit sind, solche Informationsveranstaltungen durchzuführen. Und wünschen uns für 2025 noch viele interessante und informative Inputs.“
Danke für diesen praxisnahen Einblick!

Am 11.11.2024
Ein „atemberaubendes“ Feuerwerk der Bauwirtschaft zündete das Team der AS-Bau GmbH aus Hof. Dank vieler Fotos und Videosequenzen hatten die Zuhörer*innen hier den Eindruck, nicht im Kursraum, sondern direkt auf der Baustelle zu sein. Auch zum Thema Ausbildung als wichtige Grundlage für den späteren Beruf gab es viele Fragen. Dabei wurde anschaulich dar-gestellt, wie groß der Unterschied im Lohn zwischen einer ungelernten Hilfs- und einer ausgebildeten Fachkraft ist. Es konnten neue Mitarbeiter*innen gewonnen und auch Praktika vereinbart werden, um auf dieser Basis neue Kolleginnen und Kollegen oder Auszubildende zu finden.

Am 05.11.2024
Im Herbst begrüßten wir dann die Tunershop Naila GmbH bei uns. Hier erfuhren Zugewanderte nicht nur vielerlei interessante Fakten über den Online-Handel abseits von Amazon, sondern waren auch ganz erstaunt, welche Artikel die Tunershop GmbH weltweit vertreibt. Für viele war es ganz neu, dass es für den Online-Handel einen speziellen Ausbildungsberuf gibt. Kusay K. aus Syrien sagt dazu: „Ich habe noch nie von der Ausbildung zur Kauffrau/zum Kaufmann E-Commerce gehört. Das war für mich sehr interessant.“

Am 06.07.2024
Los ging die Vortragsreihe mit PEMA Vollkornspezialitäten GmbH & Co. KG. Die Firma aus Weißenstadt „verlegte“ ihre Lebkuchenherstellung kurzerhand in die VHS. In kurzen Videos konnten die Zugewanderten so den gesamten Prozess von der Herstellung des Lebkuchenteigs über das Backen und Glasieren bis hin zur Verpackung in handelsübliche Gebinde verfolgen. Außerdem gab es die Möglichkeit, verschiedene Produkte selbst in die Hand zu nehmen und auch auszuprobieren, wie es sich anfühlt, mit Haar- und Bartnetzen, Lärmschutzstöpseln und speziellen Handschuhen zu arbeiten.



Das Projekt Jobbegleiter wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration gefördert.
Das Projekt „Gemeinsam stark! Wege in Arbeit für Geflüchtete“ wird im Rahmen des Programms „WIR – Netzwerke integrieren Geflüchtete in den regionalen Arbeitsmarkt“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.
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