Menzel, Jochen Dipl.-Politologe
Mitten in einem fränkischen Dorf ein Brunnen, der seit Generationen der „Türkenbrunnen“ genannt wird. In einem anderen Dorf das Ölgemälde von einer „Türkentaufe“ aus dem 17. Jahrhundert, aufbewahrt in der Kirche, dem Ort des Geschehens. Oder: im Kaminzimmer eines oberfränkischen Schlosses sehen wir Porträts von zwei Türken, die aus den Türkenkriegen mitgebracht wurden. Im Landkreis Ansbach erinnert auf einem Friedhof ein Grabstein an Carolus Osman, einen gebürtigen Bürger Konstantinopels, der hier begraben liegt. Dies sind nur einige der vielen Spuren von Türken - oder besser Osmanen -, die als Gefangene aus den Türkenkriegen im 17. Jahrhundert mitgebracht wurden. Fränkisch-türkische Lebenswege, an die in teils amüsanten Geschichten noch heute erinnert wird.